
Der Igelstachelbart (Hericium erinaceus) schützt unser wichtigstes und größtes immunologisches Organ
Hauterkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes haben oft eine gemeinsame Ursache: eine Störung der Darmflora. Das ist bedeutsam, denn der Darm ist infolge seiner Fläche und Besiedlung das größte immunologische Organ des Menschen. Etwa 60–70 Prozent aller Immunprozesse spielen sich im Darm ab. Um den Darm zu sanieren und zu erhalten genießen Vitalpilze dank ihrer adaptogenen Wirkung einen hohen Stellenwert. Dabei ragt der Vitalpilz „Hericium“ heraus. Der „Igelstachelbart“ oder „Affenkopfpilz“, wie er auch genannt wird, wirkt mit seinen verschiedenen Inhaltsstoffe regulatorisch auf immunologische Prozesse im gesamten Körper. So erweist er sich als wichtiger Begleiter in der Behandlung von Krebserkrankungen, natürlich insbesondere im Magen-Darm-Bereich. Auch wird dem Hericium eine vorbeugende Wirkung nachgesagt, da er die Schleimhäute aufbaut und kräftigt. Dabei dienen dessen Ballaststoffe als Nahrung (Prebiotika) für die „gesunden“ Darmbakterien. Gleichzeitig sorgen sie für eine geregelte Stuhlentleerung, binden Gifte und leiten diese aus. Entzündungen im Darm, als Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Reizdarmsyndrom bekannt, werden durch Einsatz des Hericium positiv beeinflusst. Der Vitalpilz schützt und kräftigt die Schleimhäute im Magen und Darm. Er enthält nachweislich antimikrobielle Wirkstoffe, die z.B. das Bakterium Helicobacter pylori hemmen — ein Bakterium, das für die Entstehung von Magen- und Zwölfingerdarmgeschwüren als auch für Magenkrebs mit verantwortlich gemacht wird.
Was Studien zu Hericium belegen
Hericium zeigte in klinischen Untersuchungen einen merklichen Einfluss auf die Psyche und linderte Unruhe, Ängste und Spannungszustände, was sich günstig auf die mit Colitis ulcerosa verknüpften psychischen Beschwerden und andere nervöse Darmstörungen sowie Reizdarm auswirken kann; bezüglich Letzterem wirkt er krampflösend und beruhigend. Coriolus verstärkt die Wirkungen von Hericium und erwies sich in Studien als lindernd bei Darmentzündungen, Reizdarm und insbesondere bei Morbus Crohn, Darminfekten, Durchfall und Candida. Zur Vorbeugung bei Candida sind der Reishi bzw. der Shiitake zu empfehlen.
Der Hericium – ein vielseitiger Helfer
Im Bereich des Nervensystems zeigt der Hericium, das Schädigungen der Nervenscheide, autoimmunologische Erkrankungen wie multiple Sklerose, die Parkinson´sche Erkrankung (Schüttellähmung) den Krankheitsverlauf bessern. Der Hericium unterstützt durch einen Nervenwachstumsfaktor (NGF) diesen positiven Einfluss auf das Nervensystem. Bei Alzheimer-Erkrankungen kann der Hericium unterstützend eingesetzt werden. Im Bereich der neurologischen Erkrankungen ist der Reishi ein wichtiger Begleiter. Insbesondere in der Behandlung bei multipler Sklerose als autoimmunologische Erkrankung ist der Agaricus als potentester Immunmodulator eine wichtige Ergänzung.
Dr. med. Ortwin Zais
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